„Es icht. Es icht immer häufiger in den deutschen Zeitungen und Zeitschriften. Es icht ganz furchtbar.“ Mit dieser Diagnose beschreibt der Autor Michael Sontheimer einen Trend, der – abschätzig als Selfie- oder Nabelschau-Journalismus bezeichnet – im Zuge von Digitalisierung und sozialen Medien allmählich Einzug in den journalistischen Alltag hält.

Im Rahmen der UnAuf-Medientage 2016 wollen wir wissen: Befinden wir uns tatsächlich vor einem „neuen Zeitalter“, in dem das Erfahrene über dem Geschehenen steht? Oder markiert der durch digitale Teilhabemöglichkeiten beschleunigte Trend zur Selbstdarstellung eine begrüßenswerte Entwicklung zu mehr Facettenreichtum in der Berichterstattung?

Es diskutierten: Michael Sontheimer, Mitbegründer der taz und Spiegel-Redakteur; Anja Kretschmer, Journalistin und Dozentin am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften der FU Berlin; Frédéric Schwilden, der im Kulturteil für Die Welt auf seine ganz persönliche Art über Filme, Bücher und Phänomene berichtet, und dabei die Ich-Perspektive nicht scheut; sowie Marlen Hobrack, eine junge Journalistin (der Freitag) mit erklärtem Vorbild: Hunter S. Thompson. Moderation: Wolf-Christian Ulrich (ZDF).

Die UnAuf Medientage sowie die dazu erschienene Ausgabe UnAuf #236 wurden mit ermöglicht von der BMW Stiftung Herbert Quandt, der Humboldt Universitätsgesellschaft und dem Freundeskreis der UnAufgefordert e.V.

Die UnAufgefordert ist die Studierendenzeitung an der Humboldt-Universität. Erstmals erschienen am 17. November 1989 – wenige Tage nach dem Fall der Berliner Mauer. Seitdem arbeiten Studierende hier ehrenamtlich und sorgen für bis zu 8 Ausgaben im Jahr. Die UnAufgefordert bietet eine erste journalistische Station für viele junge Kollegen, die danach in allen großen Verlagshäusern und Rundfunkanstalten Deutschlands ihren Weg finden.

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